2017 Georgien


Da mein Bruder überraschend seit 2016 geschäftlich in Georgien seine Zelte aufgeschlagen hat, war es natürlich keine Frage, das wir ihn und seine Freunde 2017 besuchen wollten.Tbilisi die Hauptstadt Georgiens war der Start und Endpunkt verbunden mit einer Rundreise durch das Land mit Guide und Fahrer.
Doch zu aller erst kaufte ich mir einen der wenig erhältlichen Reiseführer auf deutsch und las mich estmal in Historie, Kultur und Land ein.


Georgien liegt zwischen Europa und Asien. Ein Land voller Kontraste zwischen Orient und Okzident. Mit meinen Eltern, die einige Jahre in der Türkei gelebt haben, erinnerte ich mich, nahe der georgischen Grenze Mitte der 80er Jahre übernachtet zu haben. Das war aber auch schon alles an Vorkenntnissen.


Georgien, so einzigartig sind Land und Leute. In der Hauptstadt finden sich historische, wunderschön restaurierte Bauten in grünen Alleen neben sozialistischen, verfallenen Wohnhäusern. Designhotels, Restaurants und Clubs wie in Berlin - eine abgefahrene Mischung. Man versteht sofort warum aus dieser lebendigen, vibrierenden Stadt unzählige berühmte und erfolgreiche Musiker, Schriftsteller und Künstler hervorgegangen sind. Die Stadt ist voller Leben, junge dynamische kreative Menschen geniessen reiche Kultur, eine atmosphärische Altstadt mit türkischen Bädern und einer Technoclubszene die Berlin in nichts nachsteht. Gut gegessen und getrunken wird ausgiebig und das wirklich überall im Land. Neben den all gegenwärtigen Russen, mit manchmal spürbarer Besatzermentalität, finden sich auch viele ausländische Studenten, vornehmlich aus Indien, im Land.


Die Rundreise startet mit einer verkehrsarmen Fahrt auf der großen Heerstraße gen Norden. Gut unterhalten von einem jungen, aufgeschlossenen Guide, der mit uns seine persönliche Sicht auf Politik und Zukunft teilt. Vorbei ziehend an Landschaften und fast archaisch anmutenden Dörfern landet man plötzlich, kurz vor der russischen Grenze, an dem touristischen Hotspot Kazbegi. Übernachtet wird in einem wunderschönen Designhotel. Ein unvergesslicher Hotelaufenthalt mit einem frühen Morgenblick auf den Kazbegi im goldenen Sonnenaufgang. Kurz darauf geht es in einer wilden Jeepfahrt über eine eher nicht vorhandene Straße zur heiligen Kapelle des Klosters Sameba auf den Kazbegi. Ich konnte es kaum glauben, dass wir diese Fahrt hoch und runter heil überlebt haben. Vielleicht sollte man doch über eine Seilbahn nachdenken?
Aber dann haben die vielen Jeepfahrer ja nichts mehr zu tun.


Weiter geht es nach Batumi. Man erkennt die einstige Pracht, allerdings auch den Verfall neben unzähligen gesichtslosen Neubauten. Mir persönlich sagt Batumi nicht so viel. Allerdings gibt es nördlich der Stadt schöne Strände, die zum Baden einladen.


Nach kurzweiliger Fahrt kommen wir zum Palace Dadiani in Zugdidi.
Ein sehr persönlicher Besuch und Treffen mit meinem Bruder und seinem Geschäftspartner und Freund Goga Dadiani. Der Palast ist Teil seiner Familiengeschichte und wir bekommen eine spannende Führung durch seine historische und politische Geschichte.


Vor uns liegt jetzt der wohl schönste Streckenabschnitt in den Hohen Kaukasus nach Ushguli. Ich habe so eine wilde, unberührte einzigartige Landschaft noch nie bereist. Urspüngliche, raue Naturgewalt. Absolut grandios. Jeder der gerne wandert sollte dieses unberührte Fleckchen Erde unbedingt besuchen.


Richtung Süden über Kutaisi und über einen ebenfalls beeindruckenden, menschenleeren Pass geht es nach Vardzia mit seinem berühmten Höhlenkloster in herrlicher Berglandschaft.

Es folgt ein Zwischenstop und freudiges Wiedersehen in Tbilisi mit Bruder, Freunden bei köstlichem Essen und herrlichem Wein. Um dann am nächsten frühen Morgen weiter gen Osten nach Kachetien zu starten. Hier befindet sich die größte Weinbauregion Georgiens und es gilt als die Wiege des Weinanbaus. Die Weine, die man in den diversen großen und kleinen Weingütern verkosten kann schmecken hervorragend. By the way sind die Weine nun auch in Berlin als Trendweine angekommen.
Unbedingt besuchen sollte man auch das Bodbe Kloster aus dem 9. Jahrhundert. Die nahe gelegene Kleinstadt Sighnaghi lohnt einen Besuch mit ihren detailreichen Gebäuden aus dem 17. und 18. Jahrhundert.


Das Ende unserer Reise krönt dann Mtatsminda und die Festung Uplisziche aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. damals wichtiges Handelszentrum an der Seidenstraße.

Ich kann jedem dieses abwechslungsreiche so spannende, liebenswerte und extrem gastfreundliche Land nur empfehlen.

Für mich ist Georgien eine absolute Entdeckung! Kein Wunder hat mein Bruder sein Herz an Georgien und seine Menschen verloren.
Übrigens kommt man in touristisch erschlossenen Orten ganz gut mit Englisch durch. Russisch ohnehin. Und sonst eben mit Hand und Fuß und einem Lächeln.

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Georgien ihr werdet mich auf jeden Fall wiedersehen. Gomarjoba!


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Kommentare: 1
  • #1

    Gabriele Loyda (Montag, 08 Februar 2021 08:04)

    Liebe Gaby, habe eben noch einmal deinen fabelhaften Reisebericht über Georgien gelesen, weil eine Bekannte dort war und sehr schwärmte. Er hat sich grossartig gelesen und mir dieses total unbekannte Land näher gebracht. Die Landschaft ist einzigartig, die Sehenswürdigkeiten beeindruckend und die Menschen offensichtlich sehr freundlich und aufgeschlossen. Das wollte ich noch einmal von mir geben.

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